Zu dem geplanten modular aufgebauten Energie-Komplex in Boxberg gehören ein Elektrolyseur, der bis zu 2100 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde produzieren kann, und ein Röhrenspeicher in entsprechendem Umfang mit einer Kapazität von 2000 MWh.

Leag: Baut grünes Wasserstoff- und Stromspeicherzentrum im Lausitzer Braunkohlerevier

(ee-news.ch) Unter dem Namen H2UB (Hydrogen Unit and Battery) Boxberg will der Braunkohle-Konzern Leag in den kommenden Jahren am gleichnamigen Kraftwerksstandort in der Oberlausitz das grösste Zentrum für die Erzeugung und energetische Nutzung von Wasserstoff und die grosstechnische Speicherung von grünem Strom in Ostdeutschland errichten. Entstehen sollen die neuen Anlagen auf der Fläche der in den 1990er Jahren stillgelegten Braunkohlewerke I und II. Mit der Baufeldfreimachung wurde im Februar dieses Jahres begonnen. Unter anderem müssen dafür die vier noch verbliebenen Kühltürme des Werkes II zurückgebaut bzw. gesprengt werden.


Zu dem geplanten modular aufgebauten Energie-Komplex in Boxberg gehören ein Elektrolyseur, der bis zu 2100 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde produzieren kann, und ein Röhrenspeicher in entsprechendem Umfang mit einer Kapazität von 2000 MWh. In Strom umgewandelt wird der Wasserstoff mittels einer modular erweiterbaren Brennstoffzelle. Das Wasserstoff-Kraftwerk soll im ersten Schritt mit einer Leistung von 10 MW ausgelegt sein, kann aber, durch den Zubau weiterer Brennstoffzellen und Wasserstoff-Turbinen bis auf 500 MW wachsen. Zusätzlich ist eine Sektorenkopplung zur Abgabe von Wasserstoff vorgesehen.

Gigaspeicher mit unterschiedlichen Technologien
Parallel soll Boxberg zum Standort des ersten Gigaspeichers der Leag werden, der es auf mehr als 1000 MWh Speicherkapazität mit Batterien bringen soll. Damit werde er zunächst der grösste Batteriespeicher Deutschlands sein, so Leag. Die Energiemenge, die innerhalb von 10 Stunden ein- und ausgespeichert werden kann, entspreche dem jährlichen Energiebedarf von knapp 300 Haushalten. Neben den Lithium-Ionen-Batterien werden zwei unterschiedliche Redox-Flow-Batterie-Technologien zum Einsatz kommen. Wichtige Voraussetzung für die Realisierung des Projekts H2UB ist die Unterstützung durch Fördermittel, die das Unternehmen beantragt habe.

Bereits 2025 soll Baustart für eine neue gasisolierte 380-kV-Schaltanlage (Gis) sein. Sie soll zum einen die erneuerbare Stromerzeugung im Umfeld des Kraftwerksstandortes Boxberg, die Gigabattery und das Wasserstoffkraftwerk verbinden und zum anderen den Anschluss an das Übertragungsnetz von 50 Hertz herstellen.

2040 bis zu 14 Gigawatt an Grünstromerzeugung
Das H2UB ist Teil des Gigawatt-Factory-Programms der Leag. Die Gigawatt-Factory ist ein Verbund von Grünstrom-Erzeugungsanlagen auf rekultivierten Tagebauflächen in der Lausitz. Leag will bis 2030 bis zu 7 Gigawatt und bis 2040 bis zu 14 Gigawatt an Grünstromerzeugung verfügbar machen. Investitionen in den Ausbau von Speicherkapazitäten und die Entwicklung wasserstofffähiger Kraftwerke seien zentrale Bestandteile der Transformation vom konventionellen Energieversorger zum breit aufgestellten Energiewende-Unternehmen, so Leag.

Text: ee-news.ch, Quelle: Leag

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