Das von Samuel Jenni 1992 gegründete Familienunternehmen Jenni Holz AG zählt mit seinen rund 30 Mitarbeitenden zu einem der schweizweit namhaftesten Produzenten und Anbieter von Holzenergie. Neben Brennholz beliefert es ihre Kundschaft aus Grossverteilern und Privaten mit Holzpellets und widmet sich mit zwei eigenen Forstequipen der Holzerei in der Region Basel. Neben ihrem Hauptsitz in Diegten führt die Firma seit 2014 im jurassischen Ederswiler einen zweiten Produktionsbereich, wo sie Rundholz aus den Wäldern des Juras und dem Laufental verarbeitet.

Eine Nasenlänge von unserem Büro entfernt
Da sie auf dem dortigen Areal nur eingemietet ist und der Grundeigentümer selber Ausbaupläne hat, sah sich die Jenni-Holz AG nach Alternativen um und wurde an ihrem Stammsitz fündig. «Wir hatten das Glück, hier nur eine Nasenlänge von unserem Büro entfernt rund 5500 m2 Land zu erwerben» zeigte sich Samuel Jenni am Spatenstich Ende Januar vor der Belegschaft und Gästen darüber mehr als erfreut. Hier wird bis zum Frühling 2025 eine neue Halle entstehen, in der bis 5000 Ster Brennholz gelagert werden kann. Im grossen Gebäudekomplex wird künftig zudem Holz getrocknet, gespalten und in Kartongebinde abgefüllt.

Photovoltaik und Wärme aus Restholz
Das Werk 3, wie es offiziell genannt wird, ersetzt weitgehend den Produktionsstandort Ederswiler. Wie in der Lager- und Trocknungshalle, welche die Firma anfangs 2021 in Diegten in Betrieb genommen hat, setzt das Familienunternehmen auf Innovation. So wird das Holz mit warmer Luft aus Energie getrocknet, die von der Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes produziert sowie aus der Wärme des Restholzes gewonnen wird. Zu den Herzstücken der Anlage zählen die vier bis fünf Abfüllanlagen. Im Gegensatz zu Ederswiler, wo die Gebinde noch weitgehend von Hand abgepackt werden, erfolgt diese Arbeit künftig so weit als möglich automatisiert.

In Eigenregie
Wie Samuel Jenni betont, erfolgen Konstruktion und Bau der Abfüllanlagen weitgehend im eigenen Betrieb, da es für diese Anlagen gar keinen Markt gebe. Die Jenni-Holz AG setzt auch beim Bau des Werkes 3 vor allem auf eigene Kräfte. So haben Samuel und Maja Jenni zusammen mit ihren drei Söhnen, von denen zwei in der Firma tätig sind, die Pläne für das Vorhaben weitgehend selber erstellt und werden das Projekt vor Ort direkt begleiten.

Ein Gewinn für die Gemeinde
Dass in Diegten der Produktionsstandort ausgebaut wird, freut auch Ruedi Ritter. Als Gemeindepräsident schätze ich es sehr, dass wir ein solch fortschrittliches Familienunternehmen und einen der grösste Arbeitgeber im Dorf beherbergen dürfen» meinte er zur «Volksstimme». Apropos Arbeitgeber: Die Jenni Holz AG bietet allen ihren jetzigen 12 Angestellten in Ederswiler an, ihren Arbeitsplatz künftig nach Diegten zu verlegen.

Hohe Nachfrage
Die Nachfrage nach Brennholz sei nach wie vor bedeutend, die Versorgung mit Rundholz zurzeit vor allem wegen der Nässe im Wald nicht ganz einfach, wie Samuel Jenni betont. Sie sei jedoch im Gegensatz zu Coronazeiten gewährleistet. «Einer unserer Grundsätze bleibt auch in Zukunft, Holz ausschliesslich aus der Schweiz zu beziehen.» Wie weit die Firma ihre Produktion an Brennholz erweitert, lässt er offen. Grundsätzlich sei dazu die Möglichkeit mit dem neuen Werk 3 vorhanden.

Text: Elmar Gächter