Das PV-Modul Produktionslabor Module-TEC des Fraunhofer ISE bietet auf über 1000 m2 umfassende Möglichkeiten zur Entwicklung und zum Test von PV-Modultechnologien. ©Bild: Fraunhofer ISE / Foto: Myriam Kaiser

Fraunhofer ISE: Von der Idee zur Kleinserie – neues Entwicklungszentrum begleitet Photovoltaikmodule zur Marktreife

(ISE) Damit Hersteller bei der Erprobung neuer Modulkonzepte die dafür benötigten Anlagen und Materialien nicht gleich selbst anschaffen müssen, entwickelt und testet das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE neue Produktideen für sie. Am 20.2.24 eröffnete das Institut sein auf über 1000 Quadratmeter neu aufgestelltes »Module-TEC«. In der PV-Modul-Entwicklungs- und Fertigungsumgebung können Prototypen bis hin zu Kleinserien auf Industrieanlagen gefertigt und getestet werden.


»Deutschland und die Europäische Union haben ein strategisches Interesse daran, bei der Produktion von Photovoltaikmodulen eine Resilienz aufzubauen und nicht in einer Abhängigkeit von chinesischen Anbietern zu verharren«, sagte Andreas Bett, Institutsleiter am Fraunhofer ISE, bei der Eröffnung des Module-TECs. »Das neue Module-TEC möchte am Fraunhofer ISE entwickelte Innovationen voranbringen und europäischen Material-, Modul- und Anlagenherstellern bei der Markteinführung von technologisch exzellenten und nachhaltig PV-Produkten unterstützen.«

Das Modultechnologie-Evaluationszentrum Module-TEC zusammen mit dem TestLab PV Modules des Fraunhofer ISE bietet mit seinen Industrie-Anlagen zur Zellverschaltung, Laminatoren, der grossen Auswahl an Materialien und Solarzell-Technologien sowie einer einzigartigen Analyse-Infrastruktur einzigartige Möglichkeiten zur Entwicklung inklusive der Vorzertifizierung nach IEC von PV-Modultechnologien.

Begleitung von PV-Unternehmen
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Ingenieure und Ingenieurinnen begleiten PV-Unternehmen von der virtuellen Analyse über die gemeinsame Designentwicklung, den Bau von Prototypen und Kleinserien bis zur Bewertung der Langzeitstabilität. Durch eine grosse Auswahl an Verbindungstechnologien und Modulmaterialien sind unterschiedliche Aufbauten in kurzer Zeit realisierbar.

Bereits erzielte Erfolge
Bereits in der Vergangenheit erzielte das Team des Module-TEC mit seinen Industriepartnern Erfolge. So entwickelte der Anlagenhersteller Teamtechnik mit dem Fraunhofer ISE die Verschaltung von Solarzellen mittels leitfähigen, bleifreien Klebstoffs und verkauft seine Anlagen hierfür nun weltweit. Die neue Verbindungstechnologie ist auch die Grundlage für das Matrix-Schindel-Konzept, das gemeinsam mit der M10 Industries AG realisiert wurde und in der Ausgründung der M10 Solar Equipment GmbH mündete. 2023 entwickelten das Fraunhofer ISE und Heckert Solar ein PV-Modul basierend auf neuen, grossen G12-Halbzellen und reduziertem Materialbedarf für den in Chemnitz produzierenden Modulhersteller.

Noch schneller und umfassender
»Von der Reorganisation und Erweiterung unseres Module-TECs versprechen wir uns, PV-Unternehmen noch schneller und umfassender unterstützen zu können«, sagte Holger Neuhaus, Abteilungsleiter für PV-Modultechnologie und Leiter des Module-TECs am Fraunhofer ISE auf der Veranstaltung. »Neben Umsetzung neuer PV- Technologien für leistungsstärkere PV-Module, kann das Ziel beispielsweise auch ein nachhaltigerer Modul-Aufbau sein. Speziell für den europäischen Markt sehen wir auch einen grossen Entwicklungsbedarf bei PV-Modulen für integrierte Anwendungen, beispielweise als solare Autodächer oder als Teil der Gebäudehülle.«

Text: Fraunhofer ISE

0 Kommentare

Kommentar hinzufügen

Top

Gelesen
|
Kommentiert