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24. Feb 2017

Die Pelletbranche war auf die Kältewelle im Januar und anfangs Februar gut vorbereitet. Die ausgebliebenen Winter der letzten Jahre haben indes einige Pelletnutzer davon abgebracht, ihre Tanks in der warmen Jahreszeit zu füllen ©Bild: proPellets Austria

Pellets: Trotz Kältewelle nur leicht teurer

(AN) Die Preise von Pellets haben sich trotz der Kältewelle im Februar verglichen mit dem Vormonat um lediglich knapp 2 % erhöht: Der Preis stieg von durchschnittlich CHF 375.10 pro Tonne im Januar auf CHF 381.60 im Februar. Die Branche hat die ausserordentlich hohe Nachfrage gut gemeistert. Der Preisvorteil von Pellets gegenüber Heizöl betrug im Januar über 8 %. (Texte en français >>)


Eine Tonne Pellets kostete im Februar 2017 gemäss der unabhängigen Preiserhebung von pelletpreis.ch durchschnittlich CHF 375.10. Das sind knapp 3 % weniger als im Februar 2016, damals betrug der durchschnittliche Tonnenpreis CHF 386.10.

Branche leistete gute Arbeit
„Die Branche hat die höhere Nachfrage gut gemeistert“, freut sich Martina Caminada, Geschäftsleiterin von proPellets.ch. „Sie konnte auf die kühleren Temperaturen reagieren. Zudem blieben die Preise stabil, das freut mich besonders.“ Die Nachfrage war so gross, dass Lieferanten teilweise sogar samstags lieferten. Besonders Lieferanten, die ihre Kunden direkt ab dem Ausland ohne feste Abnahmeverträge bedienen, verzeichneten zum Teil Lieferengpässe. Die Branche hat jedoch solche Fälle aufgefangen, so dass keine Heizung kalt blieb. Die letzten zwei warmen Winter haben Pelletkunden dazu verleitet, davon auszugehen, dass es auch diesen Winter warm bleibt. In der Schweiz gibt es inzwischen schätzungsweise 16‘200 Pelletheizungen und 10‘800 Pelletöfen. 2016 wurden in diesen Anlagen rund 260‘000 Tonnen Pellets verbrannt. „Erfreulich ist auch, dass der Importanteil gesunken ist, da wir in der Schweiz mehr produzieren“, berichtet Martina Caminada: „Die Schweizer Produktion ist 2016 von 160‘000 auf rund 180‘000 Tonnen gestiegen. Der Import ist von 82‘000 auf 61‘000 Tonnen gesunken.“

Umsichtige Planung
Dank einer guten Planung konnten wir unsere Händler jederzeit mit der gewünschten Menge Pellets versorgen“, erklärt Peter Lehmann, Leiter Verkauf bei der AEK Pellet AG. Dieser Winter habe wiederum gezeigt, wie stark das Geschäft durch die klimatischen Bedingungen beeinflusst wird. „Entweder haben wir zu viele Pellets produziert oder die Produktion entspricht der Nachfrage oder im Frühling sind die Pellet-Lager fast aufgebraucht“, erklärt der Pelletfachmann. „Unsere Lager sind immer für einen durchschnittlichen Winter plus einer zusätzlichen Reserve ausgelegt. Die Kosten für die Bewirtschaftung der Lager machen einen nicht unwesentlichen Teil der gesamten Kosten aus, deshalb ist eine rechtzeitige Produktions- und Lagerplanung sehr wichtig. Die AEK Pellet verkauft praktisch die gesamte Produktion direkt über ihr schweizweites Händlernetz: „Ein Teil der Produktion wird direkt an die eigenen AEK-Wärmeverbünde geliefert.“

Pelletpreise Schweiz >>


Preisvorteil von 8 % gegenüber Heizöl

Der Preisvorteil von Pellets gegenüber Heizöl stieg im Januar 2017 auf gut 8 %: Heizöl kostete pro Kilowattstunde durchschnittlich 8.31 Rappen, Pellets kosteten 7.56 Rappen. Mit einem Kilowattpreis von 9.36 Rp. war Erdgas 22 % teurer als Pellets.

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Warme Winter verleiten auch in Europa zu Nachlässigkeit
„Die ausgebliebenen Winter der letzten Jahre haben einige Pelletnutzer wohl davon abgebracht, ihre Tanks in der warmen Jahreszeit zu füllen, was eigentlich Usus in Deutschland ist,“ erklärt Martin Bentele, Geschäftsführer des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV). Durch den sehr kalten Januar habe es dann eine gesteigerte Nachfrage und durchaus Verzögerungen bei der Auslieferung gegeben, was aber in der begrenzten Lieferkapazität begründet liege und weniger in der Versorgungslage. „Heizungsbesitzer, die nicht mit einem Winter gerechnet haben und mit leeren Tanks in die kalte Jahreszeit gegangen sind, müssen sich bei einem kalten Winter auf ein paar Tage Lieferzeit einstellen. Das war schon immer so.“

Pelletpreise Deutschland >>

Bestellungen im März abgebaut
Als Folge der enormen Nachfrage kam es in Österreich teilweise zu Warte- und Lieferzeiten von bis zu drei Wochen. Christian Schlagitweit von proPellets Austria erklärt: „Dringende Fälle mit leeren Lagern wurden fast immer vorgereiht und rasch beliefert.“ Einzelne Pelletheizer hätten die Wartezeit mit Sackware überbrückt. „Es ist schon gut, wenn man als Pelletheizer den Vorratsbestand im Auge hat und nicht erst Pellets bestellt, nachdem das Wasser kalt wird!“ empfiehlt Christian Schlagitweit und fügt an: „Gewerbliche Verbraucher und öffentliche Einrichtungen wurden pünktlich und verlässlich beliefert.“ Angesichts der noch immer grossen Nachfrage gebe es immer noch einen Rückstau beim Aufarbeiten der Lieferungen. Im März sei jedoch mit dem Abbau der Bestellungen zu rechnen. Schlagitweit windet den Pelletlieferanten ein Kränzchen: „Ihr Einsatz war beachtlich: Sie haben bei schwierigen Strassenverhältnissen, im Schnee und bei grosser Kälte gearbeitet und viele Überstunden und Samstagseinsätze geleistet!“ Die, notabene, mit etwas Weitsicht der Pelletkunden etwas geringer ausgefallen wären.

Pelletpreise Österreich >>

Text: Anita Niederhäusern, Herausgeberin pelletpreis.ch und ee-news.ch

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