Prinzipschema der Akteure und Technologien für das Jahr 2035; neben den linearen Ab- und Zunahmen ist das exponentielle Wachstum bei Elektromobilität und des Batterieeinsatzes zur Speicherung elektrischer Energie im Gebäude zu beachten. Grafik: FHNW

Schweizer Energiewelt im Jahr 2035: Fünf mal mehr Photovoltaik und jedes zweite Haus mit Batterie

(JB) Die Schweizer Energiewelt im Jahr 2035 wird meiner Meinung nach ganz anders aussehen als heute: Ohne Atomkraftwerke, mit rund fünf Mal mehr Photovoltaikanlagen. Jedes zweite Gebäude wird zudem mit einer lokalen Batterie ausgestattet, und jedes zweite Fahrzeug wird ein Elektromobil sein. Von fossilen Brenn- und Treibstoffen wird sich die skizzierte Welt weitgehend abgewendet haben. Dies sind die Resultate einer neuen Studie, die wir im Rahmen der Strategischen Initiative Energy Chance der FHNWerarbeitet haben.

Unsere Szenarien gehen davon aus, dass die Bereiche Photovoltaik, lokale Batterien und Elektromobilität einen wesentlich grösseren Einfluss auf die zukünftige Energieversorgung der Schweiz haben werden, als dies gegenwärtig der Fall ist. Hierzu haben wir drei mögliche Erklärungen:

  • Die Massenproduktion von Photovoltaikanlagen hat einen grossen Preiszerfall ausgelöst. In Zukunft wird Photovoltaik eine der kostengünstigsten Erzeugungsarten für elektrische Energie sein.
  • Mit der Erfindung der Lithium-Ionen-Batterie ist ein technologischer Durchbruch gelungen, der den Aufschwung der Elektromobilität ermöglicht. Die kommende Massenproduktion wird sowohl Autobatterien als auch stationäre Anwendungen in Gebäuden beflügeln.
  • Die Kombination Photovoltaik mit lokalen Batterien löst das Problem der Tagesspitzen der elektrischen Energieversorgung. Es gibt aber noch keine Antwort auf die Langzeitspeicherung der Energie über ein halbes Jahr hinweg.

Absicht der Strategischen Initiative ist es, das zukünftige elektrische und thermische Netz zu simulieren und Antworten auf folgende Fragen zu geben: Wie kann 2035 dezentral genügend Energie erzeugt werden? Wie wird diese gespeichert? Damit die Antworten auf diese Fragen nicht nur Worte bleiben, werden sie im Energy Research Lab der FHNW als Versuche geprüft. Ziel ist es, bis Ende des nächsten Jahres umsetzbare Ergebnisse präsentieren zu können. Unsere Energieszenarien sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg dazu.

©Text: Jürg Bichsel, Leiter des Instituts Energie am Bau an der FHNW

show all

1 Kommentare

Jürg

Methanol herstellen, heizen, kühlen Stromerzeuger automator betreiben ohne Batterie, sofort kein Öl mehr kaufen. Die Politik soll endlich erwachen. Investoren finanziell unterstützen, die Gelder nicht in aufgeblähten Büroabarat investieren. Die Lösung ist schon lange bereit.

Kommentar hinzufügen

Top

Gelesen
|
Kommentiert