Mit den RHI wurden im Vereinigten Königreich seit Inkrafttreten ca. 50‘000 private Anlagen und etwa 15‘000 gewerbliche Anlagen im Bereich erneuerbarer Wärmeerzeugung bezuschusst.

Exportinitiative: Grossbritannien fördert weiterhin Solarthermie

(©EEE) Die britische Regierung verkündete kürzlich die Abkehr von ihren früheren Plänen, die Förderung der Solarthermie im Rahmen der sogenannten Renewable Heat Incentives (RHI) zu streichen. Nach einer öffentlichen Konsultation beschloss die Regierung, den Betrieb von solarthermischen Anlagen weiterhin zu bezuschussen.


Die britische Regierung hatte im März 2016 angekündigt, die RHI zu reformieren und Kürzungen bzw. Streichungen von Förderungen einzuleiten. Insbesondere war die Streichung der Solarthermieförderung vorgesehen. Hintergrund waren finanzielle Engpässe. Die Regierung rief zu einer öffentlichen Konsultation auf, die im März und April zu zahlreichen Stellungnahmen von Privatpersonen, Unternehmen, Verbänden und Nichtregierungsorganisationen führte. Das Ergebnis der Konsultation veröffentlichte das Ministerium für Gewerbe, Energie und Industrielle Strategie in diesem Monat in Form einer umfangreichen Stellungnahme.

Genehmigung durch Parlament
Darin schlägt die Regierung vor, neue private Solarthermieanlagen weiterhin mit dem bisherigen Tarifniveau von 0.1974 Pfund pro Kilowattstunde (etwa 0.24 Euro) zu unterstützen. Selbiges gilt für neue gewerbliche Solarthermieanlagen, die auch weiterhin auf bisherigem Tarifniveau von 0.1028 Pfund pro Kilowattstunde (etwa 0.12 Euro) unterstützt werden sollen. Die Entscheidung der Regierung muss im nächsten Schritt vom Parlament genehmigt werden und wird voraussichtlich im Frühling 2017 in Kraft treten.

Die RHI sind ein Fördersystem zur Unterstützung von Wärmeerzeugung durch Solarthermie, Geothermie, Biomasse und Biogas, welches im November 2011 das Low Carbon Building Programme ablöste. Die RHI bieten – ähnlich wie bei Einspeisetarifen – eine Vergütung pro produzierter Kilowattstunde Wärme. Gewerbliche Besitzer, die erneuerbare Wärmequellen installieren, erhalten die Vergütung über 20 Jahre. Private Haushalte erhalten zwar höhere Zuzahlungen, diese aber nur über einen Zeitraum von sieben Jahren. Mit den RHI wurden im Vereinigten Königreich seit Inkrafttreten ca. 50‘000 private Anlagen und etwa 15‘000 gewerbliche Anlagen bezuschusst.

©Text: Deutsche Exportinitiative Erneuerbare Energien (EEE)

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