Die Preisträger des Energy Efficiency Award 2016 am 7. dena-Kongress mit Vertreterinnen und Vertretern des BMWi, der dena-Geschäftsführung und der Premium-Partner Danfoss und DZ Bank. ©Bild: dena / Amin Akhtar

Energy Efficiency Award: Geht nach Österreich und Deutschland

(dena) Die Preisträger des 10. Energy Efficiency Awards stehen fest. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) zeichnete auf ihrem jährlichen Kongress in Berlin drei deutsche und ein österreichisches Unternehmen mit dem internationalen Energieeffizienzpreis aus. Den ersten Preis erhielt der Snowboardhersteller Capita MFG für ein vernetztes Wärme- und Kältekonzept am Standort Feistritz in Österreich.


Den zweiten Preis bekam der Autoglashersteller Pilkington Automotive Deutschland aus Witten für ein Energieeinsparprojekt in Gebäuden und Produktion mit Verbrauchsmessung (siehe ee-news.ch vom 4.11.2016 >>). Der dritte Preis ging an die Thelen Gruppe, einen Immobilienentwickler aus Essen, für die Erneuerung und Dezentralisierung einer Hallenheizungsanlage mit Infrarot. Mit dem Anerkennungspreis für den Einsatz digitaler Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz wurde erstmalig ein weiteres Unternehmen geehrt. Die Auszeichnung ging an Rauschert Heinersdorf-Pressig, einen Hersteller von technischer Keramik, für die Entwicklung eines digitalen Energiemanagementsystems auf Basis eines innovativen Stromsensors.

Gelebte Innovation
„Die Preisträger sind Vorreiter für gelebte Innovation in der Energiewende“, betonte dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp bei der Preisverleihung am dena-Kongress. „Während sich viele Auszeichnungen auf Konzepte konzentrieren, rückt der Energy Efficiency Award die real umgesetzten Energieeffizienzerfolge in den Mittelpunkt – und das schon seit zehn Jahren in Folge. Mit diesen Vorzeigebeispielen wollen wir möglichst viele Unternehmen anregen, selbst aktiv zu werden.“

Der internationale Energy Efficiency Award ist mit Preisgeldern von insgesamt 30‘000 Euro dotiert und steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel. Initiiert von der dena im Rahmen ihrer Initiative Energieeffizienz hat sich der Wettbewerb seit 2007 zum Schaufenster für innovatives Energiemanagement und effiziente Technologien entwickelt. Bis heute verzeichnet er 661 Bewerbungen aus 44 Ländern und 36 verliehene Awards.

Die Preisträger
Der erste Preis ging an die Capita MFG GmbH aus Feistritz, Österreich. Das Besondere an diesem Projekt ist die sehr frühe Einbeziehung der Energieeffizienz beim Neubau eines Produktionsstandorts für Snowboards und Outdoor-Sportartikel. Zum Erfolg führte eine Kombination von modernster Anlagentechnik für den Einsatz von Wärme und Kälte in der Produktion, umfassender Prozessmesstechnik, selektiver Prozesssteuerung und kontinuierlicher Datenauswertung.

Pilkington Automotive
Das Alleinstellungsmerkmal des Projekts in Aken, Sachsen-Anhalt, liegt im ganzheitlichen Lösungsansatz, in dem unterschiedliche Energieerzeuger und -verbraucher – sowohl innerhalb der energieintensiven Kernprozesse der Autoglasproduktion als auch im Produktionsgebäude – optimiert wurden. Der konsequente Einsatz eines digitalen Energiemanagementsystems erlaubt die Verifizierung der erzielten Einsparungen und informiert über zusätzliche Optimierungspotenziale.

Thelen Gruppe
Die Erneuerung und vollständige Dezentralisierung einer Lagerhallen-Heizung des Essener Unternehmen steht im Mittelpunkt dieses Energieeffizienzprojekts. Das Unternehmen untergliederte die Halle in einzeln steuerbare Heizzonen und setzte auf wirkungsgradoptimierte Infrarot-Dunkelstrahler, verknüpft mit einer effizienten Heizungssteuerung und einer Restwärmenutzung. Die Arbeitsplätze können nun bei wesentlich geringerem Energieeinsatz entsprechend der tatsächlichen Nutzungszeit effizient beheizt werden.

Rauschert Heinersdorf-Pressig GmbH
Der ,Anerkennungspreis Digitalisierung wurde von der Jury dem bayrischen Unternehmen für die Steigerung der Energieeffizienz durch den Einsatz eines eigens entwickelten Stromsensors mit Energiemanagementsoftware verliehen. Das System erfasst nicht nur die Stromdaten und bereitet diese systematisch auf, sondern verknüpft diese in Echtzeit mit weiteren Umwelt- und Prozessdaten. Auf diese Weise wurde der Fertigungsablauf komplett abgebildet und in Hinblick auf Energieeffizienz optimiert. Eingesetzte Technologien wie Motoren und Brennöfen konnten optimiert oder durch energieeffizientere ersetzt werden. Heute wird das System über das Unternehmen auch als Produkt vertrieben.

Weitere Informationen >>

Text: Deutsche Energie-Agentur (dena)

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